Vor dem Hintergrund der aktuellen Forderung der Behindertenrechtskonvention zur inklusiven Beschulung behinderter Kinder sowie zur gesellschaftlichen Bewusstseinsbildung steht auch die Sprachheilpädagogik vor der Aufgabe, wesentliche Einflussvariablen für gelingende Bildung sprachbehinderter Kinder auch in inklusiven Bildungskontexten zu erforschen und mit der Fachöffentlichkeit auszutauschen. Durch einen solchen Verständigungsprozess kann sie zu einem tragfähigen Konsens für Aus- und Weiterbildung gelangen, um ‚guten’ sprachheilpädagogischen Unterricht auch zukünftig sichern zu können. Wie müssen Bildungsprozesse gestaltet sein, um der doppelten Aufgabe gerecht zu werden, den sprachbehinderten Schülerinnen und Schülern einerseits erfolgreiches Lernen zu ermöglichen und andererseits sprachrehabilitativ wirksam zu werden? Dazu bedarf es neben der Erfassung der Variablen, die die allgemeine Unterrichtsforschung bisher als Merkmale guten Unterrichts identifiziert hat, wie z.B. Klassenführung, Klarheit und Strukturiertheit, Aktivierung etc. (vgl. Helmke 2009), der Erfassung derjenigen Merkmale, die sprachbehinderten Kindern Lernen einerseits erst ermöglichen und andererseits auf – für sprachbehinderte Kinder – spezifische Kompetenzen abzielen.
Was schon gemacht wurde: